Seecamp Wiederaufbau
Wettbewerblicher Dialog zur Wiedererrichtung des zentralen Campingplatzgebäudes mit Restaurant
LAGE UND ERSCHLIESSUNG:
Der Campingplatz liegt am Nordufer des Zeller Sees längs zwischen der Thumersbacherstraße und der Seepromenade. Die Zufahrt zum Bootskran bildet eine öffentliche Querverbindung mitten durch das Areal. Direkt an den Straßenraum angrenzend bilden 4 Checkin-Spuren ausreichend Platz zur Anmeldung ohne Rückstau auf die Thumersbacherstraße. Für Campinggäste und Restaurantbesucher sind 19 Parkplätze vorgesehen.
Eine großzügige Platzgestaltung am Radweg mit Fahrrad-Abstellplätzen und Kinderspielplatz unterstreicht die öffentliche Nutzung und trägt wesentlich zur Entschleunigung bei. Das Gebäude erscheint zur Straße hin als repräsentativer 2-geschossiger Baukörper. Durch den natürlichen Geländeanschluss schwebt die Terrasse südseitig über dem Gastgarten. Mit großzügigen Vordächern ist das Gebäude zum See abgestuft.
CAMPINGPLATZ SEECAMP:
Der Campingplatz bildet eine kleine selbstständige dörfliche Struktur innerhalb der Grundstücks-grenzen. Der Checkin-Parkplatz ist eine funktional wichtige Schnittstelle bei der Ankunft. Die Vorfahrt mit mehreren Spuren ermöglicht die gleichzeitige Ankunft mehrerer Camper, Wohnwagengespannen sowie PKWs und vermeidet einen Rückstau auf die Thumersbacherstraße. Die Zufahrt auf das Campingplatz-Gelände ist erst nach erfolgter Anmeldung durch die Schrankenanlage möglich.
Info und Anmeldung sind gemeinsam mit dem Shop direkt gegenüber der Einfahrt übersichtlich angeordnet. Eine durchgehende Theke mit öffenbaren Verbindungselementen ermöglicht einen wirtschaftlichen Betrieb auch in der Nebensaison.
Die ganzjährigen Nutzungsbereiche für Camper im Hauptgebäude sind über einen umlaufenden, großzügig überdachten Laubengang übersichtlich erreichbar. Das Campingstüberl auf der Südwestseite ist Aufenthaltsbereich für Campinggäste mit direkter Anbindung an das Restaurant.
Im 1. Obergeschoss sind Jugendraum, Mietbäder und die Mitarbeiterwohnungen angeordnet.
Die südseitige Dachterrasse mit herrlichem Blick über den See ist sowohl für die Campingplatzgäste (z.B. Animation, Yoga, Pilates, etc.) als auch für geschlossene Gesellschaften mit Catering durch das Restaurant geeignet. Ein vorgelagerter Gründachstreifen verhindert den direkten Blick von der Dachterrasse in den Gastgarten.
Eine zweite Sanitär-Anlage im östlichen Campingplatzbereich ergänzt als Satellit das erforderliche Angebot für die Hauptsaison im Sommer.
RESTAURANT SEECAMP:
Aufgrund der Topografie ist die gesamte Südseite erhöht und bietet einen durchgehenden Seeblick mit fließendem Übergang auf die „schwebende Terrasse“.
Der Zugang führt vom Parkplatz auf kurzem Weg direkt ins Restaurant. Von der Seepromenade erfolgt die Erschließung über einen großzügigen Vorplatz oder einen grünen Gastgarten. Bestehende Kastanienbäume bilden dabei schattige Mittelpunkte. Schilfartige Gräser schaffen Zwischenräume und lenken die Blicke zum See. Eine breite Treppe führt auf die Restaurantterrasse. Eine öffenbare Glasfassade verwandelt den dahinter liegenden Gastraum zum Innen/Außenraum.
Ein zweigeschossiger Luftraum über der Bar belichtet das Zentrum und ermöglicht einen Blickkontakt zum Indoor-Kinderspielbereich im 1. Obergeschoss.
Die Küche ist in der östlichen Mitte angeordnet. Anlieferung und Zugang für Mitarbeiter erfolgen ostseitig und auf kurzem Weg. Für den Campingbetrieb ist eine Buffetausgabe direkt aus der Küche optional möglich. Die Einlagerung kann mittels Lastenaufzug direkt im Untergeschoss erfolgen.
Die neue Müllstation neben der Zufahrt ist zur gemeinsamen Nutzung für Küche und Camper vorgesehen. Die Müllabfuhr erfolgt direkt vom Parkplatz, ohne Einfahrt auf den Campingplatz.
KONSTRUKTION UND ENERGIEKONZEPT:
Es ist geplant, das neue Gebäude in Holz- bzw. in Holz-Hybrid-Bauweise auf dem bestehenden Untergeschoss zu errichten. Ein großzügiges Vordach in unterschiedlichen Höhen beschattet auf natürliche Weise die hohen, freundlich belichteten Innenräume hinter der durchgehenden Holz- Glasfassade.
Das Flachdach ist begrünt, der höhere Teil wird mit einer flach geneigten Solar- und PV-Anlage belegt, die den großen Wärmebedarf des Hauptgebäudes samt Sanitäranlagen bereitstellt. Ein zweigeschossiger Schichtspeicher stellt die erforderliche Wärme zur Verfügung. Die Restflächen im Keller werden zu einem wassergeführten Niedrigtemperaturspeicher umgebaut, in dem die Überwärme als Saisonspeicher eingelagert wird. Somit können die Gewinne der Solarthermie als Primärenergie einer Wärmepumpe im Winter genutzt werden.
Sämtliche Wärmequellen - Küchen, Abluft, Abwasser etc. werden mit effektiven Systemen zur Wärmerückgewinnung ausgestattet. Siehe beiliegendes Energiekonzept von TB-Hasenauer.
Die Beheizung des Zentralgebäudes erfolgt über Niedertemperatur-Systeme.